2023 präsentiert das Rijksmuseum die bislang größte Vermeer-Ausstellung
Publication date: 02 Dezember 2021 - 09:10
Das Rijksmuseum widmet im Frühjahr 2023 zum ersten Mal in seiner Geschichte Johannes Vermeer, dem Meister des 17. Jahrhunderts, eine Übersichtsschau. Mit Leihgaben aus aller Welt verspricht dies die bislang größte Vermeer-Ausstellung zu werden. Selbst besitzt das Rijksmuseum vier Meisterwerke Vermeers, unter anderem das weltberühmte Milchmädchen und Die kleine Straße.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit vom Rijksmuseum und dem Mauritshuis. Momentan befinden sich die Vorbereitungen für die Schau in vollem Gange. So erforschen beide Museen unter anderem Vermeers Künstlerlaufbahn, seine künstlerischen Entscheidungen und Beweggründe für seine Kompositionen, sowie den Herstellungsprozess seiner Gemälde.
Präsentieren wird das Rijksmuseum in der Schau 2023 unter anderem Meisterwerke, wie das Mädchen mit dem Perlenohrring (Mauritshuis, Den Haag), Der Geograph (Städel Museum, Frankfurt am Main), Briefschreiberin und Dienstmagd (National Gallery of Ireland, Dublin) und Frau mit der Waage (National Gallery of Art, Washington C.D.). Darüber hinaus werden Werke gezeigt, die für Besucher niemals zuvor in den Niederlanden zugänglich waren, wie das gerade erst restaurierte Gemälde Briefleserin am offenen Fenster aus der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Die Vermeer-Ausstellung wird vom 10. Februar bis 4. Juni 2023 im Rijksmuseum zu sehen sein.
Taco Dibbits, Generaldirektor Rijksmuseum
Vermeer gehört zusammen mit Rembrandt, van Gogh und Mondrian zu den berühmtesten Malern der Niederlande. Zu unserer großen Überraschung waren so viele Museen bereit, ihr Meisterwerke als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Dafür sind wir ihnen unendlich dankbar. Mit dieser Ausstellung können wir eine neue Generation mit Vermeers Malerei auf höchstem Niveau Bekanntschaft schließen lassen und Ergebnisse der neuesten Forschung präsentieren.
Martine Gosselink, Direktorin Mauritshuis:
Das Mädchen mit dem Perlenohrring, unser aller Mädchen und zugleich Vermeers weltweit berühmtestes Gemälde, verleihen wir nur allzu gerne für diese einzigartige Zusammenarbeit, wo sie mit zwei anderen Werken aus dem Mauritshuis, Vermeers Blick auf Delft sowie Diana und ihre Gefährtinnen, zu sehen sein wird. Ja, sie wird uns enorm fehlen, aber eine Vermeer-Ausstellung ohne das Mädchen ist nun einmal keine Vermeer-Ausstellung.
Forschung in Zusammenarbeit mit dem Mauritshuis
Das Rijksmuseum arbeitet für diese Schau mit einem Team aus Konservatoren, Restauratoren und Naturwissenschaftlern eng zusammen mit dem Mauritshuis in Den Haag, um die sieben Gemälde Vermeers in niederländischem Besitz gründlich zu untersuchen. Bei diesem Projekt werden auch Werke Vermeers aus anderen Sammlungen mit einbezogen.
Johannes Vermeer
Johannes Vermeer (1632-1675) lebte und arbeitete in Delft. Sein Werk ist insbesondere bekannt für seine beschaulichen, introvertierten Innenraumszenen, seine beispiellose Inszenierung von hellem, farbenfrohen Licht und seinen überzeugenden Illusionismus. Im Gegensatz zu Rembrandt hat Vermeer mit etwa 35 Gemälden ein auffallend kleines Œuvre hinterlassen. Da seine Gemälde zu den Meisterwerken der Sammlungen und Museen aus aller Welt gehören, wird sein Werk nur ausnahmsweise ausgeliehen. Momentan läuft in Dresden eine Schau mit Werken von Vermeer angesichts der Restaurierung seiner Briefleserin am offenen Fenster. Zu dieser Ausstellung wurden unter anderem zwei Werke Vermeers, Die kleine Straße und die Briefleserin in Blau, aus der Sammlung des Rijksmuseums ausgeliehen.
Vermeer in Delft
Parallel zu der Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum organisiert Museum Prinsenhof Delft die Schau D_as Delft von Vermeer_ (10. Februar bis 4 Juni 2023). Zentral steht in dieser Ausstellung zum ersten Mal der kulturhistorische Kontext, in dem Vermeers Maltechnik zu voller Blüte kam. Werke von Delfter Zeitgenossen werden zusammen mit Delfter Keramik, Delfter Teppichen, Archivmaterial und Selbstzeugnissen präsentiert.
Ermöglicht wird die Vermeer-Ausstellung 2023 im Rijksmuseum mit Hilfe von u. a. Ammodo.
Unentbehrliche Unterstützung
Das Rijksmuseum ist dankbar für alle Unterstützung, die es in dieser schweren Zeit erhalten durfte. Mehr denn je ist deutlich, dass Beihilfen vom Staat, Spenden von Wirtschaft und Fonds, Schenkungen, Nachlässe und Freunde für das Rijksmuseum essenziell sind und bleiben.
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Schenking van de heer H.W.A. Deterding, Londen